Corona ist in aller Munde. Jede und jeder ist von der Situation in irgend einer Weise betroffen. Wir müssen uns an Regeln halten, gewohnte Abläufe überdenken und flexibel bleiben. Wir nehmen einen Tag nach dem anderen und machen das Beste daraus. Für viele Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Selbständige sind die Auswirkungen der Krise einschneidend bis existentiell. Lies hier, wie Corona die Arbeit in meiner Praxis beeinflusst.

 

Von der Praxis zum Einzelbüro

Der einziger Parkplatz, der zu meiner Praxis gehört, bleibt nun leer. Ich selber wohne nur ein paar Häuser weiter und komme zu Fuss zur Arbeit.

Auch der Wartebereich in meiner Praxis bleibt leer. Der Beratungsraum gehört jetzt mir allein. Und darin bekomme ich keine Platzangst, denn er ist sehr grosszügig bemessen. Hell und freundlich, mit grossen Fenstern. Mein Reich.

Die Praxis hat sich zum Einzelbüro gewandelt. Ich bin da allein, aber verbunden mit der Aussenwelt und meinen Klientinnen über mein Laptop und Internet. So schön, dass das möglich ist! Ich gehöre also zu jenen, die noch arbeiten dürfen. Jetzt geht es nur darum, zu sehen, ob meine diesen herausfordernden Schritt mit mir gehen.

 

Der Prozess von offline zu online

Mit dem Thema Online-Business beschäftige ich mich seit ziemlich genau drei Jahren. In dieser Zeit habe ich viele Kurse absolviert und gelernt, was es braucht, um Dienstleistungen auch online anzubieten. Ursprünglich dachte ich vor allem, ich möchte weniger regional gebunden sein. Klientinnen, die weiter weg sind, sollten auch mit mir arbeiten können. Dass ein Virus einmal dazu führen würde, dass die Online-Tätigkeit DIE Chance ist, um weiterhin aktiv sein zu können, hätte ich damals nicht gedacht! Wir alle wahrscheinlich nicht.

Vor etwas mehr als einem Jahr habe ich meine Schwerpunkte verändert. Die klassische Ernährungsberatung steht nicht mehr im Mittelpunkt. Heute biete ich Hormoncoaching an. Und dafür ist das Bedürfnis weit über die Region hinaus vorhanden. Frauen, die unter den Beschwerden leiden, die ein Hormonungleichgewicht verursacht, gibt es nicht nur in meiner unmittelbaren Nähe. Darum setze ich bereits seit Anfang 2019 auf die Möglichkeit, Coachings online abzuhalten. Glücklicherweise müssen meine Kleintinnen nicht zuerst einen Kurs besuchen, um die dafür nötige Technik zu beherrschen.

Das neue Virus zwingt mich also jetzt nicht dazu, über Nacht meine Tätigkeit von offline auf online umzustellen. Ich bin eingerichtet, habe die Kenntnisse, die es dafür braucht und kann loslegen. Welch ein Privileg!

 

Die Vorteile von Online-Coaching

Die Vorteile von Online-Coaching liegen auf der Hand. Meine Klientinnen müssen sich nicht nach draussen begeben. Sie können daheim ihren Computer oder Laptop einschalten und den von mir verschickten Link anklicken. Keine Hexerei. Ab und an kommt es vor, dass wir den Ton nicht hinkriegen. Aber dann gibt es zur Not das Telefon. Den Vorteil der Kamera können wir trotzdem nutzen.

Das Gegenüber zu sehen, ist sicher ein Vorteil. Die ganze Sache geht auch telefonisch, aber dann fehlt meiner Meinung nach etwas. Dank der Bildübertragung sehe ich das Gesicht, erkenne Emotionen besser als nur über die Stimme. Die Körperhaltung sagt auch etwas aus. Es ist einer realen Begegnung sehr nahe. Tatsächlich fast so, als würde mir die Klientin in meiner Praxis gegenüber sitzen! Technik sei Dank!

Die Zeitinvestition für den Weg zu meiner Praxis fällt also weg. Ein weiterer Vorteil ist in der aktuellen Situation, dass keine Anreise im öffentlichen Verkehr nötig ist und auch ich meinen Kleintinnen nicht physisch begegne. Dadurch können wir eine allfällige Ansteckung mit dem Coronavirus vermeiden. Und auch alle anderen Käferchen werden auf diesem Weg nicht ausgetauscht. Wir tun also unserer Gesundheit damit einen grossen Gefallen.

Ich kann auch über den Computer Dinge erklären und Unterlagen, Bilder, Grafiken dafür zu Hilfe nehmen. Indem ich mit der Klientin meinen Bildschirm teilen kann, ist das alles kein Problem. Nach dem Coaching kann ich Dokumente per Mail verschicken. Schnell und unkompliziert.

Ein weiterer Vorteil: die Sitzung kann aufgezeichnet werden. Die Kleintin kann sich den genauen Wortlaut meiner Erklärungen oder Empfehlungen nochmals im Detail anhören, wenn sie das will. Vielleicht mal ganz nützlich, oder?

Vereinbarte Termine können eingehalten werden. Jetzt, wo fast alle Treffen verschoben werden müssen, keine Vereinstätigkeiten mehr stattfinden, keine Veranstalten mehr durchgeführt werden, haben die Menschen Zeit. Und trotz allem auch das Bedürfnis, in ihrem Thema weiter zu kommen. Zu erfahren, was sie noch tun können, um ihre Situation jetzt zu verbessern, nicht erst in ein paar Monaten. Herauszufinden, wo ihre Beschwerden überhaupt herkommen. Jetzt, wo Kontakte erschwert werden, ist das Bedüfnis nach Kommunikation umso grösser. Ich bin da, höre meinen Klientinnen zu, nehme sie ernst.

 

Gibt es Nachteile?

Inhaltlich oder grundsätzlich vom Format her sehe ich keine Nachteile. Ausser natürlich, dass es sich trotz allem ein bisschen anders anfühlt, jemandem nicht „in echt“ gegenüber zu sitzen. Aber auf die Qualität meiner Arbeit und was sie bewirken kann, hat das keinen Einfluss.

Die Klientinnen müssen sich aber erst einmal auf etwas Neues einlassen. Dazu scheinen sie in der aktuellen Situation eher bereit zu sein als wenn sie die Wahl hätten, in meine Praxis zu kommen. Also eher ein weiterer Vorteil. Die Umstellung klappt bisher sehr gut. Nur ganz vereinzelt werden Termine auf unbestimmte Zeit verschoben.

 

Sogar Klienten aus der Region sind begeistert

Bereits seit einigen Monaten gibt es auch Kleininnen aus der nahen Umgebung, die entdeckt haben, wie praktisch es ist, von zu Hause aus die Termine bei mir wahrzunehmen. Der Aufwand, sich auf den Weg zu machen, fällt weg. Egal, wie kurz die Strecke ist. Ich habe schon jetzt Klientinnen, die von der Online-Möglichkeit begeistert sind und diese für sich entdeckt haben. Trotz teilweise anfänglicher Hürden und Herausforderungen. Unterdessen sind sie fit in der Anwendung!

 

Mein Fazit

Online-Coaching ist eine wunderbare Möglichkeit, auch auf Distanz mit Menschen zu arbeiten. Egal zu welchem Thema. Mit etwas Kreativität gibt es Wege, die Inhalte in geeigneter Weise zu vermitteln. Corona beeinflusst meine Tätlgkeit also nur bedingt. Ich bin erreichbar und kann mein Knowhow weitergeben. Meine Vision ist, in Zukunft noch viel mehr Inhalte online zu vermitteln, nicht nur in Form von Einzel-Coachings. Aber für den Moment ist es für mich perfekt, dass ich in dieser ausserordentlichen Situation für meine Klientinnen da sein kann. Darf ich auch dir behilflich sein? Melde dich gerne bei mir. Ohne die Gefahr einer Ansteckung!

(Dieser Beitrag ist übrigens einer von 5 geplanten Artikeln, die ich im Rahmen der Challenge Quarantexte (von Judith, Sympatexter) schreibe.)