Hast du gewusst, dass der 6. Mai der internationale Anti-Diät-Tag ist? Eines der Ziele dieses Tages ist es, über die Gesundheitsgefahren von Diäten aufzuklären. Das liegt auch mir am Herzen und ich nehme den Tag daher gerne zum Anlass für diesen Blogartikel.

Wie der Körper auf Diäten reagiert

Du beschliesst, dein Körpergewicht habe jetzt die absolute Schmerzgrenze erreicht und du willst jetzt abnehmen. Eine Diät muss her. Dein Kopf hat das soeben so entschieden. Was aber macht dein Körper?

Dein Körper hat das irgendwie nicht mitgekriegt. Er merkt aber, dass nun von einem Tag auf den anderen weniger Material angeliefert wird, das in Energie umgewandelt werden kann. Das löst erst einmal Alarm aus. Ist das eine Hungersnot? Wie lange dauert die wohl? Sofort wird das Notprogramm eingeleitet!

Das bedeutet, dass sämtliche Vorgänge in deinem Körper auf Sparflamme laufen. Energie sparen lautet das Motto. Überall wo  möglich wird das Tempo gedrosselt und nur noch verbraucht, was wirklich dringend nötig ist.

Grundumsatz nennt man jene Energie, die du in absoluter Ruhe verbrauchst, ohne grössere Denkleistung und mit entspannten Muskeln. Dieser Grundumsatz wird gedrosselt. Du isst weniger, aber dein Körper verbraucht jetzt auch weniger.

Gibst du deinem Körper nur noch so wenig, dass er damit dein Überleben nicht sichern kann, dann baut er Reserven ab. Jaaa, genau so hast du es dir gedacht. Endlich soll es ans Eingemachte gehen. Fettpölsterchen dürfen verschwinden! Sorry, die Idee ist zwar gut, aber dein Körper funktioniert anders.

Was tust du, wenn es zwei Wege gibt, eine Arbeit zu erledigen? Wahrscheinlich wählst du den einfacheren Weg. So macht es auch dein Körper. Fettreserven abbauen ist aufwändig. Da müssen so viele Dinge im Stoffwechsel umgestellt werden. Es gibt einen schnelleren, einfacheren Weg, um die fehlende Energie aus den Reserven zu ziehen: Dein Körper baut Muskulatur ab. Ups, eigentlich nicht gerade das, was du wolltest, oder???

Merkmale von Diäten

Diäten folgen meistens einem Plan

Es wird dir genau vorgegeben, welche Mahlzeit woraus bestehen soll. Vielleicht gibt es sogar noch das entsprechende Rezept mit dazu. Starre Pläne geben dir Sicherheit. Wenn du ihnen folgst, weisst du, dass du alles richtig machst. Mein Aber: Ich habe Frauen gesehen, die essen nie mehr Broccoli, weil der Diätplan ihnen so oft soviel Broccoli vorgeschrieben hat. Sie können ihn nicht mehr sehen. Ist das der Sinn einer Diät?

Diäten sind meistens zeitlich limitiert

Diätpläne sind oft für eine gewisse Zeit zusammengestellt. 5 kg weniger in 5 Wochen, heisst da vielleicht das Versprechen. Das ist eine klar definierte Zeitspanne. Auch das gibt dir wieder Sicherheit: 5 Wochen halte ich durch. Das ist zu schaffen. So lange kann ich auf meine Lieblingsgerichte verzichten. Mein Aber: Was geschieht NACH dieser Zeit?

Diäten enthalten oft Spezialprodukte

Ersetzt täglich eine Mahlzeit durch einen Shake. Du wirst wunderbar gesättigt sein und problemlos bis zur nächsten Mahlzeit durchhalten. Nahrungsersatzprodukte sind auch oft Teil einer Diät. Sie sind mit Vitaminen und Mineralstoffen angereichert, damit dein Körper trotz weniger Kalorien mehrheitlich das bekommt, was er braucht. Mein Aber: der Shake hat immer dieselbe Konsistenz, denselben Geschmack. Hand aufs Herz, wie lange dauert es, bis du ihn nicht mehr sehen und noch weniger trinken kannst? Und nur so nebenbei: die Ersatzprodukte sind meist auch noch eine ziemliche Belastung für deinen Geldbeutel…

Diäten verderben dir die Laune

Natürlich nicht von Beginn weg. Am Anfang bist du super motiviert. Du nimmst alles in Kauf. Du kaufst Lebensmittel, die du noch gar nicht gekannt hast, du probierst neue Rezepte aus, du verzichtest auf die Zutaten, die du gewohnt bist. Irgendwie ist alles neu und spannend. Und du bist zuversichtlich, dass du jetzt endlich Erfolg haben wirst.

Und dann stellst du fest, dass die Zubereitung der Mahlzeiten wirklich viel Zeit benötigt. Und dass du deine gewohnten Geschmacksrichtungen vermisst. Und dass deine Lieben nicht immer begeistert sind von deinen Kreationen. Und dass diese dann zwischendurch etwas naschen, was du aber nicht tun sollst. Sind die Diätwochen nicht in absehbarer Zeit geschafft und/oder die Waage zeigt noch nicht die versprochenen Resultate, dann gerät deine Laune in den Sinkflug. Ist das der Sinn einer Diät?

Diäten sind der Nährboden für dein schlechtes Gewissen

Du kochst genau nach den Rezepten, stellst deine Mahlzeiten genau nach dem Plan zusammen. Und dann… Du bist eingeladen oder bist mit Freunden unterwegs. Es gibt Essen, aber nicht deine Diät. Was tust du? Lehnst du ab? Oder sagst du dir: ach, das gönne ich mir jetzt. Ich kann es bei der nächsten Mahlzeit oder morgen ja wieder einsparen. Und irgendwie klappt das dann doch nicht. Und SCHWUPPS, ist es da, das schlechte Gewissen. Immer öfter gerätst du in solche Situationen, sogar bei dir zu Hause. Angefangenen Packungen kannst du plötzlich nicht widerstehen. Anschliessend könntest du dir die Haare raufen, weil du nachgegeben hast. Du überhäufst dich innerlich mit Vorwürfen. Schon wieder hast du es nicht geschafft! Dein Wille ist einfach zu schwach! Ist es der Sinn einer Diät, dass du dich regelmässig selber zur Schnecke machst?

Diäten haben ein Ende

Ich bin geneigt zu sagen: Ja, zum Glück haben Diäten ein Ende. Denn länger würden die Vorschriften oft sowieso nicht eingehalten. Darum geht es mir aber gar nicht so sehr. Meine Frage lautet: und jetzt?

Was hast du gelernt während der Diät? Was nimmst du davon mit in die kommende Zeit? Was hat sich nachhaltig verändert? Leider oft wenig bis gar nichts. Du sehnst dich nach gewissen Nahrungsmitteln, auf die du in den letzten Wochen verzichtet hast. Du isst zum ersten Mal wieder davon und kannst kaum genug kriegen. Du spürst so eine Art Nachholbedarf. Die Grösse deiner Portionen passt sich ganz langsam wieder deinen früheren Gewohnheiten an. Du folgst nicht mehr strikt einem Plan, sondern musst selber überlegen, was du kochen willst. Auch die Rezepte wählst du wieder selber aus. Was geschieht?

Du bist erstaunt, nein, in erster Linie bist du vor allem enttäuscht, dass du dein erreichtes Gewicht nicht halten kannst. Es liegt nicht an deinem fehlenden Durchhaltewillen. Nicht an mangelnder Disziplin. Die Diät war eine vorübergehende Geschichte, aber keine nachhaltige Veränderung deiner Essgewohnheiten. Das kann nicht funktionieren.

Zudem feiert dein Körper eine Party, wenn endlich wieder mehr Energie geliefert wird. Er füllt damit sofort seine abgebauten Reserven auf. In weiser Voraussicht, denn er weiss ja nicht, wann die nächste Hungersnot kommt! Den Grundumsatz, den er gedrosselt hat, lässt er lieber noch auf Sparflamme laufen. Um nicht schon bald wieder alles umstellen zu müssen. Das heisst aber, du isst wieder mehr, dein Energieverbrauch ist aber noch immer reduziert. Die logische Folge: dein Gewicht nimmt wieder zu.

Was ab 40 anders läuft als bisher

Als wäre all das nicht schon genug, kommen ab 40 zusätzliche Hürden dazu. Viele Frauen bezeichnen ihre Gewichtszunahme ab ca. dem 40. Lebensjahr als „unerklärlich“. Sie würden doch nicht mehr essen als sonst. Verständlich, denn es geht nicht mehr nur um die Menge, die du gegessen hast. Die Sachlage ist etwas komplizierter geworden. Hier ein paar Gründe, warum die Waage plötzlich mehr anzeigt als in früheren Jahren:

  • Die Schilddrüse arbeitet nicht mehr so optimal wie auch schon
  • Es besteht ein Insulinüberschuss
  • Es fehlt an Serotonin, unserem „Wohlfühlhormon“
  • Du hast vielleicht zu hohe Östrogenwerte
  • Vielleicht sind aber auch deine Testosteronwerte zu tief
  • Durch deinen Körper fliesst stressbedingt ständig zuviel Cortisol

Bei all diesen genannten Stoffen handelt es sich um Hormone. Hast du von einem zuviel oder zuwenig, dann führt das zu einem Ungleichgewicht. Die Konsequenz davon kann eine Gewichtszunahme sein.

Willst du etwas dagegen unternehmen, dann ist es mit „weniger essen, mehr bewegen“ leider nicht mehr getan. Die Oben genannten Gründe müssen mit berücksichtigt werden.

Das bedeutet aber jetzt nicht, dass du dein aktuelles Gewicht einfach hinnehmen musst. Die gute Nachricht ist: all diese Hormone lassen sich durch deine Ernährung respektive deine Ernährungsgewohnheiten beeinflussen.

Das Motto heisst also: nicht weniger essen, sondern bewusst und nachhaltig ausgewogen/anders essen.

Willst du mehr darüber wissen? In meinem kostenlosen BASISCAMP ERNÄHRUNG zeige ich dir erste Schritte. Damit du nicht zur nächsten Diätidee greifen musst. Weil du jetzt schon weisst, dass es ab 40 anders funktioniert. Dass Diäten eigentlich sowieso keinen Sinn machen. Und für Frauen ab 40 erst recht nicht!